Inntalradweg

Endlich ist es wieder so weit: Urlaub mit dem Rad und es geht von Innsbruck den Inntalradweg entlang bis Passau. Samstag, 17.8.2013 fahren wir um 09:15h mit dem IC nach Innsbruck, ohne umsteigen. Der Zug wird im Laufe des Tages sehr voll, und man sitzt in der Holzklasse doch sehr eng. Da es heute richtig warm ist, und es nur in der 1. Klasse eine Klimaanlage gibt, sind wir total verschwitzt, als wir um 19:00h pünktlich in Innsbruck ankommen.

inntalbrücke_Innsbruck_web

Blick von der Inntalbrücke

Das Hotel ist schnell gefunden und nach einer Dusche geht es in die Stadt. Ich hätte nicht gedacht, dass der Inn hier schon so breit ist und mit einer starken Strömung vorbei rauscht. Am Ufer des Inn ist der Hamburger Fischmarkt zu Gast: Wir essen Bratfisch mit Kartoffelsalat und trinken Jever-Bier. Anschliessend ein Bummel durch die sehenswerte Altstadt. Wir lassen uns in einem Straßencafè nieder und zahlen für 1/8 Glas Wein knapp 5 €. Ein Grund, es bei einem Glas zu belassen.

Innsbruck_Altstadt_1

Am nächsten Morgen, Sonntag, machen wir ein paar Fotos von der Altstadt und los geht es. Der Radweg ist schnell gefunden und bei strahlendem Sonnenschein fahren wir auf einem schönen Radweg, meist abseits der Straße, Richtung Jenbach, ca. 45 km entfernt. Der Weg ist teilweise stark abschüssig und wir müssen kaum treten. Das Alpenpanorama des Karwendelgebirges, bis 2.400 m Höhe, begleitet unsere Fahrt.Uns fallen die vielen „Ü-70“ Radfahrer auf, die auf „fetten“ Mountainbikes an uns in beide Richtungen vorüberzischen. In Hall/Tirol machen wir unsere erste Pause. Es ist erst 10.00h, aber auf dem Marktplatz tummeln sich schon etliche Radfahrer, die hier Rast machen. Hall hat eine wunderschöne, historische Altstadt aus dem Mittelalter mit einem Münzturm. Die ganze Stadt gefällt uns sehr gut. Die Wasservorräte werden noch einmal aufgefüllt, dann geht es weiter. Fast immer durch Felder, Wiesen und ab und an auch am Inn vorbei. Kurz vor Schwaz erreichen wir Schloss Mittelhart. Ein sehr schön restauriertes Schlößchen, in dem wir mit Blick auf den Inn im Rosengarten rasten. In Schwaz selbst finden wir einen Eissalon mit gut schmeckendem Eis. So macht der Urlaub Spaß. Der Weg ist gut ausgeschildert und gegen 14:00h erreichen wir in der sengenden Sonne bei ca. 35 Grad Jenbach. Unser Hotel liegt oben am Berg und schwitzend schieben wir die Räder hoch. Leider ist niemand da und erst nach Anruf kommt jemand, der uns das Zimmer „erschliesst“ Leider gibt es nichts zu trinken und wir stillen unseren Durst mit lauwarmen „Kranenberger“. Nach der Dusche ziehen wir los, das „kulinarische Angebot“ zu prüfen. Der „Jugoslawe“ hat Betriebsferien, der „Italiener“ Sonntag geschlossen, der „Chinese“ öffnet erst um 18:00 und so bleiben wir in einem Bistro hängen.

Hall_4_web
Hall_1_web

Der ursprünglich geplante Ausflug mit der Zahnradbahn zum Achensee wird gestrichen, da sich Gewitterwolken aufbauen und den Himmel verdunkeln. Wir essen auf der Terrasse eine Pizza und spielen Karten, bis der Wind uns ins Hotel zurück treibt. Kurze Zeit später donnert und blitzt es auch schon. Wir erleben unser erstes Alpengewitter mit Starkregen. Gut, so etwas im geschützten Zimmer zu erleben.

Am nächsten Morgen, Montag, ist der Himmel wieder klar, aber es hat sich merklich abgekühlt. Meine „Wetterapp“ hat mir verraten, dass es gegen 13:00 h in Kufstein, dem heutigen Reiseziel, regnen wird und da liegen noch 60 km dazwischen. Der Radweg macht auch heute wieder Spaß, in Rattenberg gibt es ein zweites Frühstück mit „Zwetschgendatschi“, dem wir einfach nicht wiederstehen können. Wieder fahren wir auf gut ausgebauten Radwegen, aber das Inntal wird spürbar flacher; die hohen Berge weichen einer Almlandschaft. In Wörgl gib es für mich eine Brotzeit, für Sonja frisches Obst. Nach und nach verschwindet die Sonne und bei aufkommendem Gegenwind wird es recht frisch auf dem Rad. Schon von weitem sehen wir die Festung Kufstein und nach einer rasanten Abfahrt sind wir auch schon da, es ist 13:05h. Der Himmel ist fast schwarz, trotzdem lassen wir uns zu Würstchen und Bier am Marktplatz nieder. Nachdem unsere Bestellung geliefert wurde, kommt der Wirt und erklärt, dass es in den nächsten 10 Minuten ein Unwetter geben würde. Wir sollten sehen, dass wir mit den Rädern in Sicherheit kämen. Ich lasse also das fast volle Bier stehen (!) und wir rasen das Ufer entlang zu unserem Hotel, dass 5 km hinter Kufstein direkt am Radweg liegt. Mit den ersten Regentropfen erreichen wir in Ebbs das „Hotel zur Schanz“, und nachdem die Räder abgeladen sind, bricht ein Unwetter vom Feinsten los. Wir verbringen den Nachmittag mit Karten spielen und essen dann ganz lecker zu Abend. Mit das beste Essen auf der ganzen Reise.

Festung Kufstein_web Biergarten_1

Der Dienstag beginnt recht kühl und von Sonne ist weit und breit nix zu sehen. Wir radeln heut Richtung Rosenheim und wollen von dort über‘s Gebirge an den Chiemsee. Nach einigen Kilometern landen wir auf dem Inn-Damm. Der Inn ist ab hier eigentlich kein Fluss mehr. Bedingt durch etliche Stauwerke, die aus Wasserkraft Strom gewinnen, wirken die einzelnen Abschnitte wie große Seen und haben kaum sichtbare Strömung. Es gibt weder Wasservögel noch sonst irgendein Leben an und in der schlammigen, grünen Brühe. Dazu kommt, dass der Weg schnurgerade und topfeben ist, links Wasser, rechts große Hecken und dazu ein recht grober kiesiger Untergrund. Das Fahren macht keinen Spaß. In Nußdorf/Inn verlassen wir Tirol und den Radweg. Wir schlagen uns auf kleinen Nebenstraßen und über Feldwege nach Rosenheim durch. Die Sonne kommt heraus und wir werden mit schönen Ansichten der nun bayerischen Landschaft belohnt. Nach einem kräftigen Anstieg finden wir bei Stephanskirchen ein Cafe, bei dem wir uns mit Weißwurst, Brezn und Bier stärken können. Nun geht es am Simssee vorbei nach Mauerkirchen. Zwar ist der freie Zugang zu den Seen laut der Bayerischen Verfassung garantiert, aber am Simssee gilt die ganz offensichtlich nicht, denn es stehen überall Verbotsschilder „Privat, kein Zugang“ oder „Zugang verboten“ und die dazugehörenden SUV (SuperUmweltVerschmutzer) zeigen, dass die Verfassung einkommensabhängig arbeitet.

In Mauerkirchen scheint die Sonne nun von einem wolkenlosen Himmel, und vor uns liegt der Aufstieg nach Rimsting. Es geht von 470 m auf 600 m und das in nur 3 km. Wir schieben und schwitzen, und schon bald ist das Wasser alle. Oben angekommen geht es dann downhill, teilweise auf der Bundesstrasse, direkt nach Prien. Unser Hotel liegt direkt an der Prien, dahinter verläuft jedoch die einzige Strasse, die aus Prien heraus- bzw. hineinführt. Wir sind einfach zu kaputt, um uns etwas anzusehen und auf Anraten unserer Zimmerwirtin besuchen wir den „Schützenwirt“, etwas abseits im Wald gelegen. Es ist recht kühl und wir setzen uns in die Gaststube. Nachdem wir der Kellnerin im bayerischen Dirndl unsere Wünsche verraten haben, bekommen wir als erstes eine Fliegenklatsche. Tatsächlich gelingt es mir während des Essens, über zehn dieser lästigen Plagegeister zu eliminieren. Ich hatte den Eindruck, dass alle Fliegen Bayerns hier aus dieser Wirtschaft stammen.

Chiemsee_1_web Passau_1_web

Nach einer durch den Straßenlärm bedingt unruhigen Nacht werden wir auf der Frühstücksterrasse oberhalb der Prien mit Sonne pur und einem guten Frühstück verwöhnt. Wir satteln die Räder und fahren runter zum Chiemsee, wir wollen heute mal nur Touristen sein. Bei strahlendem Sonnenschein besichtigen wir Herrenchiemsee, Frauenchiemsee, essen geräucherte Chiemseerenke und am frühen Nachmittag entscheiden wir, nach Feldwies in das FKK-Schwimmbad zu radeln. Das Schwimmbad liegt wunderschön und das Seewasser ist lauwarm, genau richtig zum Schwimmen. Leider führt der Radweg zum großen Teil direkt an der Autobahn vorbei, sozusagen als „vierte Spur“. Dafür, dass die Touristikbüros in Bayern einen unheimlichen „Wind“ um den Chiemseeradweg machen, ist er in einem bemerkenswert schlechten Zustand. Grober Kies auf dem Boden und teilweise ist es so eng, dass zwei Radler nur mit Mühe und Not aneinander vorbei kommen. Die Marketingexperten sollten einfach mal den Weg radeln.

Nach unseren Erfahrungen mit dem Schützenwirt radeln wir abends nach Prien/Hafen und suchen uns dort ein Lokal mit schönem Seeblick.http://www.hotel-westernacher.de/restaurant.htmlIch bestellte: Spanferkel vom Holzkohlengrill mit Knödel und Kraut für 13,80.€ Sonja: Kalbsleber mit Püree, 13,95 €. Als das Essen gebracht wurde musste ich den Kellner darauf hinweisen, dass ich keinen Kinderteller, sondern eine volle Portion für 13,80 € bestellt hatte. Darauf erhielt ich die wohl schon gut geübte Antwort: „Das ist die volle Portion mit 200 g Fleisch.“ Ich hatte meine Briefwaage nicht dabei, aber ich koche seit über 40 Jahren und dieses Stückerl hatte vielleicht 80 - 100 g. Nicht mehr. Nach einiger Diskussion bekam ich dann noch ein Stückerl. Sonjas Kalbsleber hatte die Größe einer Briefmarke, während das Pürree in ganzer Menge auf einen Löffel passte.

Abschließend meinte der Kellner: „Sie sind wohl hungrig gewesen?“ Naja, wer geht schon gesättigt zum Essen? Fazit: Den Seeblick muss man mit dem Essen bezahlen und der kostet pro Portion ca. 5,00 Euro.

Chiemseebahn_1_web Blumenpracht_web

Am Donnerstag wollen wir trotz der schlechten Wegverhältnisse den Chiemsee umrunden und anschließend mit dem Zug nach Wasserburg am Inn fahren. Auf den erneuten Anstieg über Rimsting haben wir keine Lust. Gegen Mittag stürzt Sonja an einer besonders steilen Abfahrt mit dem Rad. Glücklicherweise ist nichts gebrochen, denken wir, aber rechte Hand und Ellenbogen sind stark geprellt, dazu kommen einige Schürfwunden. Mit großen Schmerzen schaffen wir es bis Seebruck. Von dort fahren mit dem Schiff nach Prien, wo wir unseren Zug nach Wasserburg besteigen.

Der Bahnhof Wasserburg liegt bei ca. 500 Höhenmetern und Wasserburg bei 380. Aber starkes Gefälle und mit einer Hand bremsen geht gar nicht. Wir schieben also die Räder ca. 4 km lang den Berg hinunter und erreichen dann gegen 19:00h unser Hotel Paulaner Stuben, direkt am Inn mit schöner Terrasse und leckerem Paulaner. Unsere mitgeführte Reiseapotheke enthält genug Salben und Tabletten, um die Schmerzen zu stillen, aber an die Weiterfahrt mit dem Rad ist nicht zu denken, denn es geht wieder auf den Berg zum Bahnhof und bis zum Ziel in Altötting warten ca. 11 Steigungen und steile Abfahrten auf uns. Ich organisiere ein Taxi, das uns am nächsten Morgen auf den Berg zum Bahnhof bringt und von dort geht es mit dem Zug nach Altötting ins Hotel Plankl. Zum Radfahren gibt es nicht viel zu tun, aber Sonjas Arm kann sich ein bißchen erholen. Im hoteleigenen Hallenbad erfrischen wir uns, bevor es zur Stadtbesichtigung geht. Außerdem gibt es heute frische Wäsche, die wir im Paket ans Hotel geschickt haben. Wir tauschen die verbrauchte Wäsche und schicken das Paket nach Hause, wo es dann treu auf uns wartet.

Burghausen_2_web
Burghausen_4_web

Altötting ist ein Marienwallfahrtsort und ein Spaziergang durch den Ort zeigt uns den Devotionalienhandel in seinen schlimmsten Ausprägungen. Mannshohe, handgeschnitzte Marias und Josefs erfreuen das Auge ebenso wie pinkfarbene Kreuze, die mit LED’s bestückt sind und permanent blinken. Es ist ein Bild des Grauens. Essen gibt es leider nur in Touristenlokalen, von denen wir uns eines aussuchen. Es gibt keinen Seeblick und deshalb sind die Portionen bei ähnlichen Preisen wie am Chiemsee geeignet, uns zu sättigen. Beim Frühstück am Samstag überkommt mich Platzangst! Ca. 120 Wallfahrer, Ü60 ++, bevölkern den Raum und haben sich sehr laut ungemein viel zu erzählen. Herr Plankl, der Hotelinhaber, erkennt meine Panik und führt uns an einen abgelegenen, ruhigen Tisch, und nachdem die Wallfahrer in ihren Bussen verschwunden sind, können wir in aller Ruhe frühstücken. Der nächste Ort auf unserer Reise ist Burghausen mit der größten erhaltenen mittelalterlichen Burganlage Europas. Burghausen liegt „nur“ 20 km entfernt, aber es geht mal wieder auf und ab durch eine wunderschöne Landschaft und bei herrlichem Sonnenschein, mit 25 Grad, macht das Radeln auch wieder Spaß. Sonja hat für die rechte Hand eine Fahrstellung gefunden, die es ihr ermöglicht, das Rad zu halten, aber steile Abfahrten werden geschoben. Der Radweg endet direkt in der Burganlage und wir schauen uns alles in Ruhe an, wobei wir natürlich auch unseren Wasservorrat ergänzen. Den Weg ins Tal tragen/schieben wir die Räder einen steilen Weg hinunter und erreichen gegen 15:00h das Hotel Bayerischer Hof. Eine freundliche Bedienung bringt uns eine bayerische Brotzeit, ein „Magenkratzerl“. Diese Portion reicht für uns beide und alles schmeckt sehr lecker. Wir besichtigen Burghausen, schießen etliche Fotos und essen dann auch hier gut zu Abend. Leider beginnt es in der Nacht zu regnen und ich stelle fest, dass das Hotel an einer sehr stark befahrenen Straße liegt, auf der jeder Burghausener in dieser Nacht mindestens einmal hin- und her fährt. Auf dem Kopfsteinpflaster macht das einen ungeheuren Krach und trotz Schlaftabletten finde ich keine Ruhe. Das Schließen des Fensters führt zu saunaähnlichen Temperaturen im Zimmer und ich bin froh, als wir um 7:00h endlich zum Frühstück können.

Chiemsee_2_web
Frauenchiemsee_1_web

Meine „Wetterapp“ zeigt mir, dass ganz Süddeutschland unter einem riesigen Tief begraben ist und wir heute unseren Regentag nehmen müssen. Es regnet in Strömen. Natürlich gibt es aus Burghausen heraus nur einen steilen, 1 km langen Weg, der uns wieder auf Kurs bringt. Wir überwinden ca. 100 Höhenmeter und schwitzen uns unter den Regenponchos komplett nass. Im weiteren Verlauf geht es dann wieder den Berg hinunter, aber wegen der vielen Blätter auf dem Weg können wir nur runter schieben. Selbstverständlich geht es dann wieder bergauf und als wir in einer Bushaltestelle Schutz suchen, dreht der Wind und bläst uns den Regen direkt ins Gesicht. Es ist so ein Tag, an dem man sich fragt, warum man nicht wie andere Menschen auch, für 14 Tage in den Süden fliegt.Wir kommen nur mühsam voran. Gegen Mittag erreichen wir Braunau, haben aber erst 25 von 60 km geschafft. Der Wetterbericht verheisst nichts Gutes, keine Hoffnung in Sicht. Wir beschliessen, die Tour hier zu beenden, denn nach Braunau kommt erst wieder in ca. 100 km ein Bahnhof. Wir wärmen uns in einem typisch österreichischen Restaurant auf, ziehen trockene Wäsche an und essen Leberknödelsuppe und Tafelspitz mit Gemüse und Klössen. Vom Bahnhof aus fahren wir nach Passau, wo wir gegen 18:00h ankommen. Am nächsten Tag erfahren wir, dass in Obernberg, dem eigentlichen Tagesziel, am Nachmittag ein schweres Gewitter „runter gekommen ist“ und der Inn deshalb leichtes Hochwasser führt. Unsere Entscheidung was also richtig.

Inntal_1_web
Mittelhart_2_web

Mittels Smartphone war es mir gelungen, in Passau ein Zimmer zu buchen, denn wir waren nun einen Tag zu früh und das für Montag gebuchte Hotel hatte nichts frei. Mit dem IBB hatten wir es sehr gut angetroffen. Sehr schönes, großes Zimmer, gute Ausstattung und ein super Frühstücksbüffet.Es war schon dunkel, als wir das Hotel verließen und da es noch immer regnete suchten wir in der Nähe nach einem Lokal und fanden: http://www.stiftskeller-passau.de/

Auch hier haben wir wieder sehr lecker gegessen und uns für die Strapazen des Tages entschädigt. Den Montag wollten wir eigentlich in der Sauna verbringen, aber das Ganze war wegen Renovierung geschlossen. Wir entschieden uns für eine Stadtrundfahrt mit einem urigen Bayern, der auch schon mal in Köln gewesen war und keinen Hehl daraus machte, dass ihm für seine Vorstellung vom Kölner Dom viel zu viele „Penner und Gammler“ herumlungerten, was es in Passau „nicht geben tät“. Nach der sehr informativen Tour entdeckte ich einen Biergarten, den Bayerischen Löwen. http://www.wirtshaus-passau.de/

Nachdem ich die ganze Tour über jeden Abend nach einer Haxe gesucht hatte, wurde hier eine mit Kraut und Knödel angeboten und ein Blick in den Biergarten zeigte mir: Hier waren wir richtig. Es regnete nicht und so konnten wir uns niederlassen und Haxe essen. Jetzt machte die Tour auch einen Sinn, wären wir doch gleich nach Passau gefahren.Den Nachmittag verbrachten wir mit Stadtbummel, Besichtigungen und Kaffee trinken. Abendessen gab es nicht! Die Haxe reichte noch.

Passau_Hochwasser_1_web
Bayerischer Löwe_web

Am Dienstag ging es wieder auf den Zug, diesmal nach München. Leider regnete es dort auch. Nachdem wir Räder und Gepäck im Hotel Jedermann verstaut hatten, zogen wir uns wieder unsere heißgeliebten Regencapes an und erkundeten München. Shopping ist nicht unser Ding und so freuten wir uns auf den Viktualienmarkt. Es ist prächtig, ja sehenswert, was es hier zu sehen und zu kaufen gibt. Wir probierten mal hier, mal da, kauften Reiseproviant für die Rückreise und machten Pause bei Bier und Leberkässemmel. Zum Glück hörte es auf zu regnen und wir suchten Schubeck’s Eisladen, von dem wir schon die tollsten Geschichten gehört hatten. Schwarzbroteis und andere exotische Sorten sollten dort angeboten werden, aber das „exotischste“ war Gurkeneis mit Dill und mein Chilli-Mango-Eis schmeckte wie Eis mit Mango Geschmack.

Tatsächlich liefen wir dann, mit dem Eishörnchen in der Hand, Herrn Schuhbeck, der gerade eines seiner Lokale inspizierte, direkt vor die Füße. Obwohl ich ihn schon zigmal im TV gesehen habe, hat er mich nicht erkannt. Der ganze Platz um das Hofbräuhaus herum befindet sich in Schuhbeck’s Hand, mehrere Lokale, eine Bar und sein Tee-, Schokoladen- und Gewürzhandel. Letzterer unbedingt einen Besuch wert. Ich glaube nicht, dass es eine ähnliche Auswahl noch ein zweites Mal gibt. Zu den Preisen: 125 Gramm Original handgefertigte Schuhbeck-Schokolade, 7,95 €, 20 Gramm Curry zwischen 4,00 und 20,00 €. Da ist dann das Gewürz teurer als die ganze Currywurst. Wir gönnten uns trotzdem einen Kaffee und da lagen wir dann mit 7 € auf Münchner Niveau, allerdings gab es kein Plätzchen dazu.

Nächster Besichtigungspunkt: Der Eisbach. Hier befindet sich eine „Surf-Welle“, die intensiv von Surfern genutzt wird, die sich im Minutentakt abwechseln, wenn sie es denn so lange schaffen. Ein Riesenspektakel und von Zuschauern dicht umlagert.

Eidsbachkanal_1_web
Welle_1_web

Da wir nun schon mal am Eingang zum Englischen Garten waren sind wir bis zum chinesischen Turm weitergelaufen um im dortigen Biergarten das teuerste Bier meines Lebens zu trinken. 0,5 Ltr. bei Selbstbedienung 3,90 €. War aber lecker.Weiter geht es zur U-Bahn und wir fahren zum Augustiner Bierkeller. Eine Zugbekanntschaft hatte uns diesen Biergarten empfohlen und da er in der Nähe unseres Hotels liegt, wollten wir den auch noch „mitnehmen“ Nach meiner Schätzung haben in dem Garten weit über 1.000 Personen Platz, allerdings war kaum jemand da, denn es war kalt und ungemütlich. Essen und Bier waren sehr gut und es sieht genauso aus, wie man sich einen Biergarten in München vorstellt. http://www.augustinerkeller.de

Schuhbeck_2_web
Schuhbeck´cafe

Mittwoch: Rückreise. München liegt noch immer unter dem Tief begraben, aber in wenigen Minuten sind wir am Bahnhof. Der Zug wird hier eingesetzt und bringt uns nach Stuttgart. Dort umsteigen und weiter geht es nach Köln. Das Wetter wird immer besser. Wir können in Ruhe Karten spielen und die Zeit vergeht wie im Flug. 15:15 h sind wir in Köln, die Sonne scheint, wie immer in Köln, und wir radeln die 20 km bis nach Hause. Der Regentag ist schnell vergessen, Sonjas Arm heilt immer besser und nun können wir in aller Ruhe überlegen, wo es 2014 hin geht. Ideen haben wir genug.

Abschliessend einen ganz lieben Dank an mein geliebte Frau, die alles ertragen und offensichtlich auch noch viel Freude an der Tour empfunden hat.

Nachtrag: Nach 14 Tagen waren die Schmerzen im Arm eher stärker gworden und wir sind ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Bruch des Radiusköpfchen.

Blauer Arm