Altmühltal 2005

Meine große Liebe gehört Sonja und dem Radfahren.

Unsere erste gemeinsame Fahrradtour fand August/September 2005 statt. Sonja hat sich die Mühe gemacht, alles aufzuschreiben und ich habe einige Bilder beigesteuert.

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Sonntag, den 28.08.05.Heute soll unsere Radtour beginnen. Wir stehen rechtzeitig auf, um den Zug um 08.00 h zu erreichen. Nach dem Frühstück stellt Detlef fest, daß er seine Sonnenbrille bei Jule vergessen hat. Wir fragen uns, ob die Familie Paluch um diese Zeit schon wach ist oder man sie wach bekommen könnte. Anruf erfolglos, der AB läuft. Detlef fährt hin und siehe da, Jule ist wach. Die Tour kann doch noch beginnen. Pünktlich um 08.00 h fährt der Zug von Unkel ab in Richtung Rothenburg ob der Tauber.

Wir müssen in Koblenz, Mainz, Aschaffenburg und Würzburg umsteigen. Durch Verspätung der Züge ist es nicht sicher, ob wir die jeweiligen Anschlußzüge erreichen, daher das stets etwas hektisches Umsteigen. In Steinach bei Rothenburg verlassen wir den Zug, um mit dem Servicebus (eingesetzt wegen Gleisbauarbeiten) nach Rothenburg zu fahren. Als Willkommensgruß hat mich eine Biene in den Arm gestochen, als wir am Busbahnhof in Rothenburg angekommen sind. Ankunft ca. 15.00 h, Unterkunft im Hotel Reichsküchenmeister, ein echtes „Hinguckerhotel“.
Nach dem Duschen haben wir eine Stadtbesichtigung gemacht, waren im Käthe-Wohlfarth-Laden (Weihnachtsladen), was Detlef nicht so sehr zugesagt hat. Ich war total begeistert. In jeder Bäckerei gab es die „Spezialität Rothenburgs“ Schneeballen, die wir natürlich probiert haben, aber sie schmeckten sehr trocken und irgendwie nach nix.

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Montag, den 29.08.05

Abfahrt 09.00 h mit dem Servicebus nach Steinach, um mit dem Zug nach Gunzenhausen zu fahren. Es gab aber keinen Zug, sondern wieder nur einen Servicebus. Ankunft ca. 10.20h. In Gunzenhausen haben wir als erstes einen Fahrradladen aufgesucht, da Detlef's Gangschaltung am Rad defekt war (wahrscheinlich wegen der Umsteigerei in den Zügen und der Enge in den Radabteilen). In Büchelsberg (ca. 4 km von Gunzenhausen entfernt) fanden wir dann ein sehr schönes Zimmer n einer Privatpension.

 

Dienstag, den 30.08.05

Wir luden unser Gepäck von den Rädern und starteten unsere erste kleine Radtour (ca. 40 km) um den Altmühlsee, den kleinen Brombachsee und großen Brombachsee, den wir aber nur halb umfuhren, da er sehr groß ist. Danach haben wir eine Dusche verdient und sind essen gegangen in dem kleinen Ort (Preise: Leber, Kartoffelpüree, Salat - große Portion = 4,20 Euro, halber Liter Bier = 2,-- Euro).

40 km

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Abfahrt 09.00 h von Büchelsberg nach Gunzenhausen. Detlef hat einen Zweikomponentenkleber gekauft, um die Halterung seines Körbchens zu kleben, was aber nicht so recht funktionierte, da der Kleber nicht trocknen wollte. Weiterfahrt nach Weißenburg (vor Weißenburg sehr starker Anstieg, so daß wir die Räder lange schieben mußten). Weißenburg ist eine sehr schöne Stadt, der Anstieg hat sich also gelohnt. Hier haben wir das beste Eis unserer ganzen Tour gegessen. Dann ging es weiter nach Treuchtlingen, sehr schreckliche Stadt. Vor Treuchtlingen haben wir uns verloren, weil ich schon zur Touristeninfo gefahren bin und Detlef wartete in der Stadt auf mich. Aber dank Handy haben wir uns wiedergefunden. Wir waren beide etwas sauer aufeinander.

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Donnerstag, den 01.09.05

Abfahrt 08.00 h nach Kipfenberg (tolle Burg). Detlef ist total begeistert, wie viele schöne Burgen es hier gibt. (Leider ist die Luft sehr feucht und diesig, so dass die Bilder alle nicht richtig schön werden). Nach Auffüllung unseres Proviantes sind wir weiter nach Grösdorf gefahren, um dort auf einer Bank unter einem schönen Apfelbaum zu pausieren. Weiter ging es über Kinding nach Kottingwörth. Dort gab es "riesige Riesenschnitzel" für 5,60 Euro, die Detlef sehr beeindruckten. Er meinte, daß seien die größten Schnitzel, die er je gesehen hat. Wir haben aber nichts gegessen, weil wir satt waren.

 Auf dem Wege nach Beilngries haben wir das Arzberg-Stüberl" in Töging entdeckt. Das war das kleinste Zimmer, welches wir jemals hatten, aber sehr süß eingerichtet. Das Gasthaus bewirtete eine Mutter mit drei Söhnen. Die ganze Atmosphäre war etwas seltsam und erinnerte an den Film "Psycho". Nach dem Duschen fuhren wir noch in den Ort Dietfurt und haben meine Pedalen gewechselt, die ich mittlerweile "durchgetreten" hatte. Ab 18.00 h konnte man im "Arzberg-Stüberl" essen. Es gab sehr leckere Pfifferlings- bzw. Steinpilzsteaks mit Salat und einem Berg Fritten. Nach dem Essen haben wir noch lange SkipBo gespielt.

65 km (207 km).

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Freitag, den 02.09.05

Abfahrt 08.30 h in Richtung Kelheim. An der Post haben wir ein 5 kg-Paket mit Schmutzwäsche bzw. warmen Sachen zur Jule geschickt. Unsere Fahrräder kamen uns nun wesentlich leichter vor. Über Riedenburg und Essing sind wir dann um ca. 13.00 h in Kelheim eingetroffen. Bei der Familie Deufel haben wir eine wundervolle Unterkunft für zwei Tage gefunden. Dort gab es das beste Frühstück der ganzen Tour (sogar mit Zeitung, Kuchen für nachmittags, Joghurt und Obst) und das alles für 35,-- Euro die Nacht. Der Weg zu den Deufels war allerdings sehr beschwerlich. Es ging sehr steil bergauf. Nach dem Duschen wollten wir uns Kelheim anschauen und sind zu Fuß losgegangen.

Zum ersten Mal sind wir in den Regen geraten (Nieselregen) und etwas naß geworden. Kelheim ist sehr übersichtlich, also waren wir schnell fertig mit unserer Stadtbesichtigung. An diesem Abend haben wir uns Knabbereien und Wein gekauft, um einen schönen Fernsehabend zu machen. Bisher haben wir jeden Abend draußen in Biergärten gesessen. Aber heute war es, wegen des Regens, nicht möglich

 40 km(247 km)

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Samstag, den 03.09.05

Nachdem wir sehr gut gefrühstückt hatten, sind wir mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch nach Kloster Weltenburg gefahren. Im Kloster angekommen hat Detlef eine halbe Schweinshaxe mit Kraut gegessen und wir haben ein Schwarzbier getrunken. Es war 11.30 h. Um diese Zeit hatten die Leute dort schon alle Mittag gegessen. Es war unglaublich, um diese Zeit schon Haxen, Schweinebraten und ähnliches zu essen. Ich war fasziniert. An unserem Tisch saß ein Franke mit seiner Frau, der von seinen 30 Hühnern und seinem bösen Nachbarn erzählte, es war sehr urig. Auf der Rückfahrt mit dem Schiff haben wir Postkarten an Tom und Timo geschrieben. Danach sind wir nochmals durch Kelheim gelaufen, haben gut gegessen und wieder einen Fernsehabend gemacht. Plötzlich klingelte es in der Nacht. Es war sehr lustig, Detlef hatte die Toilette gesucht, ist aber zur Wohnungstür raus gegangen und hat geklingelt, anstatt das Licht anzumachen. Kein Wunder, jeden Tag in einem anderen Zimmer und einem anderen Bett.

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Sonntag, den 04.09.05

Ursprünglich war unsere Idee, heute mit dem Schiff nach Beilngries zurückzufahren, aber sonntags fuhr leider kein Schiff. Also brachen wir um Abfahrt 08.40 h mit dem Radlerbus nach Beilngries auf. Um 10.30 h fuhren wir nach einem leckeren Eis weiter nach Berching. Dort begann der wunderschöne alte "Ludwig-Main-Donau-Kanal". Wir waren sehr entzückt über diese wirklich schöne Strecke. Die Bäume am Kanal spenden herrlichen Schatten und der Kanal ist weitgehend sehr gut erhalten. Es ist schon erstaunlich, dass der Kanal in nur 20-jähriger Bauzeit, ohne Maschinen, sondern nur mit Muskelkraft und Pferden erbaut werden konnte.

 

Da der Radweg an einer Stelle ein kleines Stückchen gesperrt war, mußten wir eine Umleitung fahren über Wald und Wiese. Wir schoben in Gedanken unsere Räder den Kanal entlang, als plötzlich vor uns ein Pferd auftauchte, welches ein Boot zog. Wir waren total erstaunt. So haben wir zumindest einmal ein Treidel-Pferd- bzw. Boot gesehen. (Wir waren so überrascht, dass ich vergaß, den Fotoapparat zu laden. In Pfeifferhütte haben wir übernachtet (unwissentlich genau neben dem Kanal, an dem wir den nächsten Tag weiterfahren mußten).Abends haben wir wieder sehr gut im Biergarten gegessen und SkipBo gespielt.

58 km(305 km)

Montag, den 05.09.05

Abfahrt 08.30 h weiter den Ludwig-Kanal bis Nürnberg. Danach fing der neue "Main-Donau-Kanal" an. Nach 20 km haben wir in Fürth den Main-Donau-Kanal verlassen, da es sehr heiß und der Kanal fürchterlich langweilig war. Der Kanal bietet außerdem keinerlei Schatten In Fürth sind wir dann mit dem Zug nach Bamberg gefahren. Bamberg ist eine sehr beeindruckende Stadt mit seinem Dom und der Altstadt. Abends haben wir dann in einem schönen Biergarten zu Abend gegessen (Schäuferla) und leckeren Wein getrunken. Ich weiß, ich wiederhole mich mit dem Essen, den schönen Biergärten und dem Wein bzw. Bier. Aber es war wirklich jeden Tag einfach wunderschön.

40 km (345 km)

Dienstag, den 06.09.05

Abfahrt 08.30 h in Richtung Volkach über Haßfurth, Schweinfurth, immer am Main entlang. Unterwegs haben wir unsere Fahrräder in einer Autowaschanlage gewaschen, da sie sehr staubig waren. Es war sehr heiß und die längste Strecke, die wir auf unserer Tour bewältigt haben. Wir wollten eigentlich nur versuchen, ob wir bis Volkach kommen und haben es dann tatsächlich auch geschafft. Um 16.30 h sind wir in Volkach angekommen und waren sehr erschöpft. Ein wunderschöner Biergarten namens "Hinterhöfle" mit Ziegen und Meerschweinchen tröstete uns schnell über diesen harten Tag. Nach mindestens 6 Flaschen Mineralwasser sind wir mit leckerem Wein bewaffnet nach einem ausgezeichneten Essen aufs Zimmer gegangen …. und früh eingeschlafen.

+ 92 km(438 km)

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Mittwoch, den 07.09.05

Bevor wir um 10.00 h weitergefahren sind in Richtung Ochsenfurt haben wir uns noch Volkach angesehen. Unterwegs gab es noch einige historische Altstädtchen zu besichtigen, z. B. Dettelbach, Kitzingen. In Ochsenfurt angekommen haben wir eine Übernachtung in Sommerhausen (ca. 6 km von Ochsenfurt entfernt) gefunden, wider Erwarten ein sehr romantisches Örtchen. Es gab dort auch ein Weinhaus "Unkel". Direkt am Main haben wir im "Anker" zu Abend gegessen (ein frisch gegrilltes halbes Hähnchen für Detlef). Dieses Lokal zeichnete sich dadurch aus, daß der Koch keine Fertigprodukte verwendete. Es wurde alles frisch zubereitet.

+ 51 km (486 km)

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Donnerstag, den 08.09.05

Abfahrt ca. 08.30 h über Würzburg in Richtung Karlstadt (kurze Stadtbesichtigung - sehr schöne Stadt). Weiter ging es nach Gemünden, was wir uns aber nicht angesehen haben. Wir haben ein sehr schönes Quartier im Gasthof "Betz" in Langenprozelten gefunden. Der Name geht auf den 30-jährigen Krieg zurück. und bedeutet: In dem Ort Langen gab es selten Brot. Unser Zimmer lag direkt am Main und hatte sogar einen Balkon, auf dem wir abends noch lange SkipBo gespielt haben. Es war ein sehr alter Gasthof, und unwahrscheinlich ursprünglich. Dort haben wir sehr preiswert und gut gegessen (ein Rumpsteak von mindestens 300 g zu einem Preis von unter 10,-- Euro). Detlef hat eine Speisekarte mitgenommen.

+ 63 km(549 km)

Freitag, den 09.09.05

Morgens haben wir uns den Wetterbericht angeschaut und entschieden, daß wir schon morgen (anstatt am Sonntag) mit dem Zug von Wertheim aus nach Hause fahren werden, da es heute Nachmittag regnen soll. Um 09.15 h sind wir von Langenprozelten in Richtung Wertheim abgefahren. Wir sind vom Regen verschont geblieben, es war noch ein sehr schöner Tag. In Wertheim haben wir wieder direkt am Main gewohnt, in einer Privatunterkunft. Im Hinterhof des "Goldenen Ochsen" haben wir zu Abend gegessen (selbstgemachte Spätzle mit Tomaten- bzw. Jägersoße und Schweinelendchen) Detlef war ganz begeistert von dem „kalorienarmen“ (?) Schwarzbier, direkt im Haus gebraut.

+ 58 km(607 km)

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Samstag, den 10.09.05 Abfahrt im Regen um 08.45 h. Der Zug fuhr um 09.20 h nach Aschaffenburg.

 Auf dem Weg nach Mainz mußten wir außerplanmäßig noch in Darmstadt umsteigen (wegen Gleisbauarbeiten), was sehr stressig war, da wir von Gleis 1 auf Gleis 7 mußten und eine Menge Fußballfans in die gleiche Richtung unterwegs waren.Dann ging es weiter nach Koblenz, von dort sind wir umgestiegen in den Zug nach Unkel. Vielen Dank an Detlef, der immer geduldig auf mich gewartet hat, wenn ich den Berg nicht so schnell hinaufkam oder wenn ich überhaupt zu langsam war. Es war eine sehr schöne Tour mit dir. Ich wünsche mir, daß wir nächstes Jahr wieder einen Fahrradurlaub zusammen machen können.(Und ich möchte mich bei Dir für alles bedanken, es war eine wunderschöne Zeit.)

An dieser Stelle möchte ich auch hervorheben, dass uns die „Einheimischen“ überall sehr freundlich und zuvorkommend behandelt haben. Man konnte kaum in einer Ecke stehen bleiben um zu verschnaufen, ohne dass direkt jemand angelaufen kam und uns fragte, ob wir uns verfahren hätten. Selbst Autofahrer fuhren rechts ran, wenn ich mit der Karte in der Hand am Straßenrand stand.

Bis auf Treuchtlingen waren unsere vorwiegend über die örtliche Touristinfo gebuchten Privatquartiere in sehr gutem Zustand, die Vermieter immer sehr freundlich und das Frühstück war immer gut bis sehr gut.

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